Viele Investoren versuchen, das richtige Timing beim Kauf von Kryptowährungen zu finden, um möglichst hohe Gewinnspannen zu erzielen.
Sowohl an der Börse als auch bei Kryptowährungen sind exogene Schocks bzw. externe Effekte oft ein Grund, um sich den Markt genauer anzusehen – und von derartigen Außeneinflüssen hatten wir zuletzt eine Menge. Globale Krisen, aber auch branchenspezifische Ereignisse, wie das FTX-Drama, haben direkte Auswirkungen auf den Kursverlauf und können dazu führen, dass manche Werte schnell unterbewertet sind.
Der Kauf von Ethereum (ETH) ist in der Vergangenheit deutlich vereinfacht worden und doch üben sich viele Anleger in Zurückhaltung. Dabei gibt es viele gute Gründe, warum die Popularität von ETH eigentlich zunehmen müsste: Erst Mitte des Jahres wurde bekannt, dass unter anderem PayPal sich stärker mit Kryptowährungen befassen wird.
Schon jetzt kann man ETH mit PayPal kaufen, aber das US-Unternehmen plant noch eine viel tiefere Integration von Ethereum ins eigene Service-Portfolio, wenn man entsprechenden Berichten Glauben schenkt. Darüber hinaus machte Ethereum kürzlich mit dem erfolgten Merge von sich hören und gilt in vielen Branchen als Schlüssel zu neuen Möglichkeiten.
Ist der aktuelle externe Kursschock also die ersehnte Möglichkeit, um endlich mal den “Dip” zu kaufen? Dieser Frage gehen wir im Folgenden genauer auf den Grund.
Was ist eigentlich bei FTX passiert?
Die Hiobsbotschaft traf die Anleger wie ein Schlag ins Gesicht – FTX, die von den Krypto Gurus bezeichneten Sam Bankman-Frie und Gary Wang gegründete Handelsplattform ist pleite und bringt die Szene ins Wanken!
Gerade noch zu Beginn des Jahres erlebte das 2019 gegründete Unternehmen einen Hype und konnte sich im Februar dieses Jahres über eine Million Kunden freuen. Diese konnten auf der Plattform unter anderem Ethereum und Bitcoin handeln. Hierunter fanden nicht nur private Investoren, sondern auch professionelle Akteure ein Zuhause. Doch was führte letztlich zu dem krachenden Niedergang?
Hier steht ein bösartiger Verdacht im Raum, das Unternehmen soll nämlich Kundengelder im unteren zweistelligen Millionenbereich veruntreut haben. Genau genommen soll es um 10 Millionen US-Dollar gehen. Andere Quellen berichten allerdings von ganz anderen Summen, hier spricht man von über einer Milliarde US-Dollar, die verschwunden sein sollen.
Es wird darüber spekuliert, dass FTX Gelder in hochspekulative Finanzwetten investiert haben soll, eine erste Spur führt ins spanische Alameda. Aber das ist nicht der einzige Grund. Auch der zuletzt starke Kursverlust der eigenen Kryptowährung FTT hat das Unternehmen ins Wanken gebracht. Doch können Anleger aus dieser vermeintlichen Krise vielleicht gestärkt hervorgehen?
Der Bitcoin lässt ordentlich Federn
Hiervon betroffen sind unmittelbar auch die Kryptowährungen. Gerade für die Mutter der digitalen Coins gab es einen herben Dämpfer. Infolge der FTX-Krise hat der Bitcoin ein neues Jahrestief von 15.783,33 € erreicht. Dieser Kursverlust von rund 20 % trifft gerade die Mining Community hart. Hierdurch geraten sie mehr denn je unter Verkaufsdruck. Das Sell Pressure Diagramm bestätigt mit einem Höchststand nach fünf Jahren diese Annahme.
Für viele Anleger stellt sich jetzt die Frage: Hat der Bitcoin seinen Tiefflug beendet oder geht es noch weiter in den Keller? Trader Mags sieht hier zwei Möglichkeiten auf uns zukommen: Entweder die Kryptowährung hat sich nach dem Tiefstand wieder gefangen, oder er fällt weit unter 14.000 €. Nach aktuellem Stand ist die erste Theorie nicht unwahrscheinlich, da der Kurs Boden gutmachen konnte und aktuell bei 16.160,37 € (15.11.22) steht.
Doch nicht nur der Bitcoin musste einen herben Dämpfer hinnehmen, auch andere hat es getroffen. Solana hatte kurzfristig an einem Kursverlust von rund 40 % zu knabbern, bevor sich der Kurs in den letzten 24 Stunden (15.11.2022) um 9,85 % erholen konnte. Getroffen hat es auch weitere Altcoins wie Chiliz, Lido oder Aptos.
Geht es bei Ethereum tatsächlich in Richtung 300er-Schwelle?
Hat sich Ethereum nach seinem Merge doch gerade erst wieder gefangen und erreichte zum Monatsanfang einen Kurs von über 1.600 €, wurde auch er von der FTX Krise schonungslos überrollt! Am 14.11.2022 ging es rapide in den Keller auf 1.144,74 €, aktuell konnte er sich in den letzten 24 Stunden (15.11.2022) leicht erholen und tradet gegenwärtig bei einem Kurs von 1.208,19€.
Wir wissen jedoch, wie volatil die Krypto-Assets sind. Lässt sich momentan erkennen, wohin die Reise geht? Schwierig zu sagen, einige Experten haben hier teils erschreckende Prognosen aufgestellt. Geht es nach dem Daily Price Action Inhaber Justin Bennett, sieht es um den Ethereum düster aus: Der Chart-Experte sieht den Kurs nicht bei 1.000 US-Dollar rangieren, sondern gab in jüngster Vergangenheit zum Schock vieler Anleger eine Prognose von 300 US-Dollar ab.
Trotz der negativen Prognosen der Experten sollten Anleger ruhig bleiben und nicht in Panikverkäufe verfallen. Vielmehr kann man in den aktuell sinkenden Kursen die Chance sehen, zukünftig noch weitere lukrative Gewinne einzufahren. Bei all den negativen Aussichten dürfen Krypto Enthusiasten die positiven Seiten und Prognosen nicht vergessen.
Gerade Ethereum Anleger sollten wenig Bedenken wegen der Krise haben
Die Probleme haben den Preis von ETH gedrückt. Jedoch sollte das kein Anlass nicht zur großen Besorgnis sein, denn langfristig gesehen sprechen durchaus einige Faktoren für eine Kurssteigerung:
Kürzlich erfolgtes Update senkt die Energiebelastung: Ethereum 2.0 hat viele große Veränderungen mit sich gebracht, nicht nur für die Nutzer, sondern auch für unsere Umwelt. Mit dem Update gab es die Umstellung von Proof of Work (PoW) auf Proof of Stake (PoS). PoS bedeutet, dass Miner ihre Ethers als Einsatz für Transaktionen verwenden, statt sie zu verschicken wie bei PoW. Durch PoS sinkt die Energiebelastung des Netzwerks erheblich. Es gibt auch keine Verzögerung mehr bei Transaktionen, da kein Mining mehr notwendig ist.
Es gibt viele unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten: Ethereum ist mehr als nur eine Kryptowährung – es bietet auch die Möglichkeit, sogenannte “DApps” (decentralized applications) zu entwickeln und zu betreiben. Diese DApps können alles Mögliche sein – von sozialen Netzwerken hin zu Online-Shops. Das bedeutet, dass die Anwendungsmöglichkeiten von Ethereum relativ vielseitig sind.
Immer mehr Unternehmen setzen auf Ethereum: In den letzten Jahren haben immer mehr Unternehmen begonnen, auf Ethereum bzw. die dahinter liegende Blockchain zu setzen – was bedeutet, dass die Nachfrage nach der Kryptowährung auch in Zukunft weiter steigen wird.
Fazit
Es ist verständlich, dass man sich durch dieses Ereignis verunsichert fühlt. Schliesslich haben zahlreiche Personen ihr Vermögen in Kryptowährungen investiert, nicht auszuschliessen, dass manche finanzielle Existenzen von der Krise betroffen sind.
Dennoch ist es ebenso wichtig, den positiven Vorhersagen von Kryptowährungen Beachtung zu schenken. Gerade Ethereum wird mit Kurssteigerungen im fünfstelligen Bereich eine blühende Zukunft prognostiziert.