Eine durchaus gute Frage, die sich dieses Mal aus dem Titel ergibt. Auf den ersten Blick ist das gar nicht so leicht zu beantworten. Stattdessen muss man etwas weiter ausholen, um zunächst die Hintergründe verstehen zu können. Für viele scheinen diese beiden Assetklassen erst einmal nichts miteinander zu tun zu haben. Aber ist das wirklich so?
Ein kleiner Rückblick
Kryptowährungen wie etwa Bitcoin, Ether oder auch Litecoin erfahren seit einiger Zeit einen beispiellosen Boom. Die Renditen gingen teils in astronomische Höhen und machten diejenigen, die den Trend früh genug für sich erkannten, regelrecht reich. Doch auch hier geht es nicht immer nur in eine Richtung. Die verhältnismässig sehr hohe Volatilität spricht für sich.
Und auch der diesjährige Sommer bedeutete für Anleger von Kryptowährungen vor allem eines – Verluste. Da kann es schon mal vorkommen, dass in einer einzigen Woche rund 34% an Wert verloren gehen. So unter anderem geschehen bei Ether. Aber wie kam es überhaupt zu diesen gewaltigen Einbussen? Ist der Hype einfach vorüber oder steckt womöglich doch noch mehr dahinter?
Zwei Gründe sind entscheidend
Vor allem die gesamtwirtschaftliche Unsicherheit im Zuge der weltweiten Inflation, des anhaltenden Ukraine-Krieges sowie der nach wie vor bestehenden Lieferkettenprobleme belasten die Kryptomärkte und damit unmittelbar auch Bitcoin. Die einzige Ursache ist dies allerdings nicht. So verkündete vor einigen Wochen der Krypto-Verleiher Celsius Network, vorerst keine Transaktionen und Auszahlungen mehr vornehmen zu können. Damit deutete das Unternehmen zumindest unter vorgehaltener Hand Liquiditätsprobleme an, was den übrigen Marktteilnehmern natürlich nicht verborgen blieb. Sie reagierten mit nahezu panischen Verkäufen und drückten die Kurse dadurch umso mehr.
Zu vergessen ist übrigens auch nicht die Notenbankpolitik der FED, auf die Investoren derzeit besonders achten. Befürchtet wird vielerorts ein weiterer Anstieg der Zinsen, was das globale Wachstum deutlich ausbremsen dürfte. Kryptowährungen würden die diesbezüglichen Entscheidungen der Zentralbanker nach vielfacher Einschätzung wohl mit als Erstes treffen.
Welche unmittelbaren Folgen sind zu befürchten?
Insbesondere diejenigen Länder, die kurz vor dem kleinen Crash tatkräftig auf Bitcoin und Co. setzten, könnten nun in ernsthafte Schwierigkeiten geraten. Dazu gehören in erster Linie El Salvador, Panama sowie die Zentralafrikanische Republik. Teils wurde Bitcoin hier schon als offizielles Zahlungsmittel gehandelt, unter anderem, um die Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern.
Sonderlich erfolgreich war man damit bislang jedoch nicht, zumal nur schätzungsweise 5% der Bevölkerung tatsächlich auf die Kryptowährung zurückgriffen. Die sich derzeit in Staatsbesitz befindlichen Coins notieren spürbar im Minus, was für die wirtschaftlich ohnehin weniger starken Länder eine zusätzliche Belastung sein dürfte.
Die Frage aller Fragen
Damit ist nach wie vor jedoch nicht geklärt, ob und inwiefern Bitcoin und der Aktienmarkt miteinander korrelieren. Über Aktien lässt sich übrigens jede Menge auf Easymarkets erfahren. Nun aber zurück zur ursprünglichen Problemstellung sowie zur wichtigen Lösungsfindung. Eines gleich vorneweg – Aktienmärkte und Kryptowährungen hängen enger miteinander zusammen als von manchen vermutet.
Die Ursache lässt sich vor allem in den Zinsen finden. Wenn sie steigen, belastet dies insbesondere tendenziell riskante Anlagen wie etwa Kryptos oder Aktien. Dann nämlich werden Assetklassen wie festverzinsliche Wertpapiere wieder attraktiver. Hinzu kommt, dass Bitcoin und Co. keine Dividenden oder Ähnliches abwerfen. Ein weiterer Grund für viele, in Zeiten zunehmender Zinsen auf klassische Alternativen zu setzen.
Das finale Schlusswort
Manchmal überrascht es doch ein wenig, wie sehr verschiedene Anlageklassen miteinander zusammenhängen. Dieses Wissen ist jedoch durchaus hilfreich, etwa dann, wenn es um eine möglichst breite Diversifikation von Portfolien geht.
Quielle: Unsplash