Zahlungsmittel – ein unterschätzter Faktor für wirtschaftlichen Erfolg

Zahlungsmittel – ein unterschätzter Faktor für wirtschaftlichen Erfolg

by November 17, 2021

Wenn man darüber nachdenkt, weshalb sich Kunden für bestimmte eCommerce-Angebote entscheiden, kommen einem zunächst ein Preis-Leistungs-Verhältnis der angebotenen Waren und Dienstleistungen, die Lieferkonditionen und natürlich auch die Vertrauenswürdigkeit des Anbieters in den Sinn.

Oft ignoriert werden hingegen die angebotenen Zahlungsoptionen. Warum dieser mangelnde Fokus ein Fehler ist und wie Unternehmen Zahlungsmittel gezielt nutzen können, um Kunden zufrieden zu stellen, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Die Qual der Wahl

PayPal, Kreditkarten, das Zahlen auf Rechnung, Sofortüberweisungen, Giropay, Neteller, die PaySafeCard und vieles mehr – die Liste der verschiedenen Zahlungsdienstleistungen ist lang. Jedoch ist Vielfalt nicht alles. Wichtig ist es für Shops und Dienstleister darüber hinaus, dem Kunden schon vor dem Kaufvorgang transparent zu kommunizieren, welche Zahlungsoptionen ihm zur Verfügung stehen. Hier gilt es, sowohl innovative Anbieter wie etwa PayPal anzubieten, die vor allem jüngere Käufer ansprechen als auch einfache, bewährte Zahlungsmethoden wie das Zahlen auf Rechnung oder Banküberweisung, mit denen ältere Kunden vertraut sind.

Wichtig: Passen Sie die von Ihnen angebotenen Zahlungsmethoden an die Zielgruppe an, die Sie erreichen möchten. Junge Konsumenten lassen sich eher nicht mit Banküberweisungen ansprechen, sondern bevorzugen einfache Lösungen wie Google Pay oder E-Wallets (zum Beispiel PayPal, Skrill und Neteller).

Online-Casinos machen vor, wie es geht

Zahlungsdienste sind für Online Casinos schon immer von hoher Bedeutung und Bewertungsportale wie Time2Play machen ihre Plattform-Rezensionen zum Teil auch von einem guten, vielfältigen Aufgebot an sicheren Zahlungsoptionen abhängig.

Nutzen Sie bereits die Dienste eines Online Casinos? Wenn ja, dann haben Sie sicher schon bemerkt, wie groß die Auswahl an Zahlungsoptionen im Bereich des Online-Glücksspiels ist.

Etwas, das Casinos besonders gut machen? Die Möglichkeit, Zahlungsdienstleistungen perfekt anhand der eigenen Präferenzen auszuwählen. Nutzer, die ungeduldig sind und keinesfalls warten wollen, können beispielsweise über einen Anbieter wie PayPal sofort Guthaben an ihr Spielerkonto schicken. Andere Nutzer, die Wert auf möglichst geringe Gebühren setzen, können die ihnen vertraue Banküberweisung nutzen.

Auch Kryptowährungen wie etwa Bitcoin werden von Online Casinos sehr viel häufiger unterstützt und als Zahlungsoption angeboten als in anderen Unternehmensbranchen. Dies ist eine verpasste Chance vieler anderer Wirtschaftssparten, denn Bitcoin, Ether, Cardano und Co. werden beliebter und finden immer mehr Anwendungsfelder. Diese Auswahl anhand der individuellen Präferenzen der Nutzer findet sich bei anderen eCommerce-Unternehmen bislang leider oft nicht wieder.

Dieser Faktor beeinflusst das Nutzerverhalten in Deutschland

Im Vergleich zu vielen anderen Ländern ist Deutschland gerade im Bereich des Offline-Shoppings noch sehr konservativ. Zahlungen mit Bargeld und EC-Karte sind der Standard und selbst klassische Kreditkarten wie Visa und Mastercard werden von vielen Anbietern immer noch nicht akzeptiert. Während in vielen anderen Ländern Zahlungen per Kreditkarte, dem Smartphone oder sogar Kryptowährungen häufig schon möglich sind, bleiben Deutsche in Bezug auf moderne Finanzdienstleistungen weiterhin skeptisch.

Ein wenig anders sieht dies online aus. Hier ist das Kundenklientel nicht nur viel jünger, sondern auch deutlich technikaffiner. Fast 50 Prozent aller Online-Shopper nutzen in Deutschland Dienste wie PayPal, um Zahlungsvorgänge abzuwickeln. Besonders wichtig ist deutschen Kunden aber auch hier die Sicherheit. Etablierte Zahlungsanbieter wie Apple Pay oder Google Pay lassen den Kunden darauf schließen, dass er gerade bei einem etablierten Anbieter einkauft. Insbesondere für neue, kleinere Geschäfte ist dies ein großer Vorteil, der sie von betrügerischen Shops abgrenzt, welche in der Regel keine Zahlungen über diese etablierten und sicheren Dienstleister anbieten.

Die Krux mit Zahlungsabbrüchen

Laut aktueller Studien brechen etwa 25 Prozent der potenziellen Kunden den Kaufvorgang während der Zahlungsabwicklung ab! Diese Zahl ist beachtlich und zeigt, wie viel Potenzial in diesem Bereich besteht. Eine gute Kommunikation zu den angebotenen Zahlungsoptionen ist wichtig. Nutzer sollten nicht erst beim Check-Out einen Einblick in die angebotenen Zahlungsdienstleister erhalten. Achten Sie als Unternehmer außerdem darauf, neben möglichst vielen Zahlungsoptionen auch die anderen Aspekte der Kaufabwicklung möglichst transparent und einfach zu halten. Es sind vor allem versteckte Gebühren, die viele Kunden frustrieren. Diese sind in jedem Fall zu vermeiden.

Folgende Schritte sollten beachtet werden, um Kunden nicht kurz vor dem Abschluss des Verkaufsvorgangs zu verlieren:

  • Machen Sie die Kosten transparent und verlangen Sie keine unerwarteten Zusatzgebühren.
  • Bieten Sie möglichst viele Zahlungsmethoden an und achten Sie auf eine Mischung aus etablierten (Lastschrift,
  • Rechnung, Vorkasse) und innovativen (PayPal, Kryptowährungen, Sofortüberweisungen) Optionen.
  • Machen Sie sich Gedanken über die Nutzerfreundlichkeit Ihrer Plattform und überschwemmen Sie den Kunden nicht mit unnötigen Extra-Angeboten, um den Zahlungsvorgang insbesondere für Neukunden einfach zu halten.
  • Erlauben Sie es Kunden, ohne Nutzerkonto Bestellungen aufzugeben. Dies ist für alle wichtig, die es eilig haben und sich keinen unnötigen Aufwand wünschen.
  • Achten Sie auf Bugs! Probleme beim Zahlungsvorgang lassen Ihr Unternehmen unseriös wirken und schrecken selbst loyale Kunden ab. Testen Sie Ihr Zahlungs-Interface auf Herz und Nieren.

 

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