Die Hypothekarbank Lenzburg gliedert ihr Kernbankensoftware-Geschäft der Open-Banking-Plattform Finstar in eine eigenständige Firma aus.
Open-Banking-Pionierin Marianne Wildi wird Verwaltungsratspräsidentin der neuen Gesellschaft und wird als CEO der Muttergesellschaft per März 2024 zurückzutreten.
Zudem plant der Verwaltungsrat, in einer Sitzung im vierten Quartal dieses Jahres zu beschliessen, Marianne Wildi der Generalversammlung im März 2024 zur Wahl als neues Mitglied in den Verwaltungsrat der Hypothekarbank Lenzburg vorzuschlagen. Es ist weiter geplant, Marianne Wildi nach Ablauf einer aufsichtsrechtlich bedingten Übergangsfrist der Generalversammlung als Präsidentin des Verwaltungsrates der Hypothekarbank Lenzburg vorzuschlagen. Damit soll gewährleistet werden, dass der unter der Führung von Marianne Wildi eingeleitete Transformationsprozess der Bank auch längerfristig konsequent weiterverfolgt werden kann. Die Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin für die CEO-Position bei der Hypothekarbank Lenzburg ist gemäss Mitteilung eingeleitet.
In diesem Zusammenhang hat der Verwaltungsrat der Bank beschlossen, den Informatikbereich Finstar in eine eigenständige Aktiengesellschaft zu überführen. Geschäftsführer der Finstar AG wird Daniel Monras, der jetzige Leiter des Informatikbereichs der Hypothekarbank Lenzburg. Marianne Wildi, CEO der Hypothekarbank Lenzburg, wird der Finstar AG als Verwaltungsratspräsidentin vorstehen.
«Die Finstar AG wird sich zu 100 Prozent im Besitz der Hypothekarbank Lenzburg befinden und die Aufgaben und das Personal des bisherigen Informatikbereichs der Bank vollständig übernehmen. Die Transformationsphase wird bis Ende der laufenden Strategieperiode im Jahr 2026 abgeschlossen sein. Erste Priorität geniesst die Kontinuität und Stabilität im Betrieb und in der Betreuung der bestehenden Kunden von Finstar. Sie werden als erste von der Ausgliederung von Finstar in eine eigenständige Unternehmung profitieren»,
erläutert Gerhard Hanhart, Verwaltungsratspräsident der Bank, das Vorgehen.
«Nach dem starken Wachstum in den vergangenen Jahren ist eine Ausgliederung des Geschäfts in eine selbständige Gesellschaft wichtig. Wir schaffen so die Basis für stärkeres Wachstum und eine stärkere strategische Fokussierung bei Entwicklung, Betrieb und Vertrieb des Kernbankensystems inklusive der damit zusammenhängenden Open-Banking-Dienstleistungen»,
sagt Hanhart.
Sämtliche der aktuell 16 Partnerinstitute werden weiterhin von den 70 Mitarbeitenden von Finstar betreut. Daniel Monras, der die Leitung von Finstar seit dem 1. Juli innehat, wird neu auch Einsitz in die Geschäftsleitung der Hypothekarbank Lenzburg nehmen.
«Die beiden Unternehmen werden eng zusammenarbeiten, was durch diese Personalunion sichergestellt wird»,
so Hanhart weiter.
Die Hypothekarbank Lenzburg wird Finstar wie bisher als Kernbankensystem für das eigene Geschäft nutzen. Zudem gibt es Schnittmengen im Banking-as-a-Service-Geschäft, bei dem die Hypothekarbank Lenzburg als Bankpartnerin für Fintech-Unternehmen operiert. Um die Vertriebsaktivitäten in diesem Bereich zu stärken, lanciert die Bank die neue Marke HBL Solutions. Mit ihr soll Banking-as-a-Service stärker in Richtung Embedded Finance ausgebaut werden. Die Weiterentwicklung dieser stark wachsenden Geschäftsfelder wird von André Renfer, dem ehemaligen Leiter des Bereichs Services, vorangetrieben.