Schweizer Bundesrat vergibt Glücksspiel-Lizenzen bis 2044

Schweizer Bundesrat vergibt Glücksspiel-Lizenzen bis 2044

by December 13, 2023

Im 20-jährigen Rhythmus verteilt der Schweizer Bundesrat Lizenzen für Glücksspielbetreiber neu, so auch 2023. Obwohl es auf landbasierter Ebene nicht viele Veränderungen gab, hat sich die Branche selbst komplett neu erfunden.

Vor allem das digitale Glücksspiel ist in den Fokus gerückt. Verbraucher haben an immer mehr Orten die Möglichkeit, ein lizenziertes online Casino Schweiz zu nutzen und so dem Wunsch nach Flexibilität nachzukommen. Die Regulierungen des Online-Angebots basiert auf verschiedenen Rechtsgrundlagen. Erlaubt ist das Angebot allerdings nur lizenzierten Glücksspielbetreibern, die strenge Richtlinien erfüllen. Die neu-vergebenen Lizenzen sind bis 2044 gültig, eine lange Zeit, in der viel passieren kann und wird.

lizenziertes online Casino Schweiz

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Schweizer Angebot mit moderater Erhöhung – ein Wegfall ist zu verzeichnen

Aus globaler Sicht hat sich der Glücksspielmarkt stark verändert. Der Online-Sektor gewinnt an Bedeutung, mobile Bezahlungsmöglichkeiten, starkes Internet und klare Regulierungsvorgaben tragen dazu bei. In zwei Kantonen der Schweiz dürften sich Glücksspielfreunde freuen, denn neue Casinos werden eröffnet.

Winterthur geht 2025 an den Start und zieht in die Halle Rapide ein. Die Behörden rechnen mit 120 neuen Arbeitsplätzen, was aus wirtschaftlicher Sicht ein Gewinn für den Standort ist. Die Spielbank in Schaffhausen wird zum gleichen Zeitpunkt geschlossen. Bis Oktober 2023 war unklar, ob Winterthur die gewünschte Lizenz bekommt, jetzt erfolgte die Vergabe und dem Start steht somit nichts mehr im Wege.

Für die Schaffhausener Mitarbeiter gab es gute Nachrichten, sie werden künftig in Winterthur weiter arbeiten.
Als Grund für die Schliessung wurden ökonomische Gründe angegeben. Immer wieder verzeichnete die Swiss Casinos Holding AG an diesem Standort Verluste, zuletzt sollen es 11 Millionen Schweizer Franken gewesen sein. Man erhofft sich von offizieller Stelle mehr Einnahmen, da Winterthur auch in der Tourismusbranche zu den Aufsteigern geht.

Lausanne als neuer Standort

Eine neue Spielbank wird es auch in Lausanne geben, hier hatte der Kursaal Bern bereits 2022 die A-Lizenz bei der Eidgenössischen Spielbankenkommission beantragt. Nach erfolgreich durchlaufenem Konzessionsverfahren dürfen sich die Bewohner von Lausanne nun also über ein weiteres Angebot freuen. Die Kursaal-Gruppe betreibt bereits zwei renommierte Häuser in der Schweiz, eines davon in Neuenburg, das andere in Bern. Im Fokus der Betreiber steht allerdings nicht nur die Weiterentwicklung auf dem landbasierten Markt, sondern auch die Kräftebündelung im Online-Sektor.

Man werde künftig stärker auf Synergien zwischen online und offline setzen, um dem Wachstum des Online-Marktes Schub zu verleihen. Verglichen mit Ländern wie Deutschland und Österreich ist das Interesse der Bürger zwar vorhanden, die Auswahl an virtuellem (und erlaubtem) Glücksspiel aber deutlich geringer. Wichtig sei der Kursaal-Gruppe vor allem zu verhindern, dass Schweizer Spieler auf ausländische Plattformen ausweichen, weil ihnen ein ansprechendes Angebot in der Schweiz fehlt.

Wirtschaftliches Wachstum wünschenswert – mehr Steuereinnahmen durch Glücksspiel

Die Vergabe der Glücksspielkonzessionen weckt wirtschaftliche Hoffnung in der Schweiz. Schon 2022 nahm der Staat rund 397 Millionen Schweizer Franken durch Spielbankenabgaben bei. Durch die jetzt erfolgte Angebotserhöhung mit zwei neuen Standorten hofft man auf mehr Einnahmen für den Staat. Hinzu kommt, dass die Schweizer Spielbanken auch im Ausland sehr gefragt sind. Obwohl das digitale Angebot in Nachbarländern deutlich stärker floriert, ist die Nachfrage nach niedergelassenen Spielstätten noch immer gross. Durch das wachsende Tourismusaufkommen werden vor allem die Spielbankenstandorte in der Schweiz profitieren.

Bevor der Bundesrat seine Entscheidung traf und verkündete, gab die Eidgenössische Spielbankenkommission ihre Empfehlung ab. Zur Vorlage kamen 27 Gesuche, von denen eines (Schaffhausen) nicht weiter verfolgt wurde. Die Hauptbewerber waren bereits Inhaber gültiger Konzessionen und beantragten lediglich eine Verlängerung. Der vorsitzende ESBK-Präsident gab an, dass sämtliche Voraussetzungen für die Vergabe der Konzession erfüllt wurden, sodass es sich bei der Verlängerung nur um eine Formsache handelte.

Bei der Konzessionsvergabe muss zwischen zehn Typ-A Lizenzen und 12 Typ-B-Lizenzen unterschieden werden. Anbieter mit B-Konzession haben strenge Vorgaben zu beachten, hier darf an Spielautomaten beispielsweise ein Höchstbetrag von 25 CHF eingesetzt werden. Für A-lizenzierte Betriebe gilt diese Einschränkung nicht. Ein weiterer Unterschied betrifft die Spielbankenabgabe. B-Casinos führen einen Teil ihrer Abgaben an die Standortkantone ab, der zweite Teil fliesst der AHV zu. Sämtliche A-Spielbanken geben ihre Abgabe vollständig an die Alters- und Hinterlassenenversicherung ab.

Heimvorteil für bereits bestehende Spielbanken – klare Entscheidung gefallen

Die meisten Lizenzen wurden nicht neu vergeben, sondern nur verlängert. Im Vorteil waren hier klar die bisher etablierten Betreiber, die in Baden-Aarau, Bern und Co. bereits ansässig sind. Die Verlängerung der Konzessionen ermöglicht den eingesessenen Standorten den Weiterbetrieb ihrer Casinos bis zum Jahr 2044. Winterthur stand als Neuling außer Konkurrenz, es gab für diesen Standort keinen weiteren Bewerber.

Mehrere Bewerbungen gingen in den Zonen Lausanne, Wallis, Basel und St. Gallen ein, hier wurde im Bewertungsverfahren auf Basis der vorhandenen Konkurrenz geprüft. Primär standen dabei ausserdem Themen wie das vorgelegte Sozialkonzept, der Businessplan und die Führung des Unternehmens im Fokus. Es kam zu einem klaren Heimvorteil für jene Betreiber, die sich mit ihren ansässigen Spielbanken bereits einen seriösen Ruf erarbeitet haben.

Stärkerer Wettbewerb für den Onlinesektor – es gibt mehr Konkurrenz

Zur Stärkung des virtuellen Glücksspielmarkts wurde insgesamt 12 Casinos erlaubt, künftig auch ein digitales Angebot auf den Markt zu bringen. Damit erreicht die Schweiz einen neuen Höchstwert, seit im Jahr 2019 erstmals das Geldspielgesetz in Kraft trat. St. Moritz und Locarno gehören zu den neu zugelassenen Konkurrenten, die nun erstmals den Onlinemarkt bereichern dürfen. Es wurde klar kommuniziert, dass sich die Schweiz auf dem Weg zu einem Online-Limit befindet.

Seitens des Bundesrats herrscht Klarheit dahingehend, dass nicht alle gestellten Forderungen der Kantone berücksichtigt wurden. In fünf Jahren wird daher ein umfassender Bericht erfordert, der sich unter anderem auf die Standorte Wallis und Schaffhausen beziehen wird. Stand heute ist das Verfahren abgeschlossen, die vom Bundesrat getroffenen Entscheidungen können nicht mehr angefochten werden.

Fazit: Die Schweiz agiert vorsichtig und seriös

Für die Schweiz ist das Glücksspiel eine wichtige Einnahmequelle und wertvolle Bereicherung für den Arbeitsmarkt. Gleichzeitig wird von staatlicher Seite maximalen Wert auf Spielerschutz und Seriosität gelegt. Rigorose Vorgaben und IP-Sperren für unautorisierte Anbieter gehören zu den Massnahmen, die in vielen anderen Ländern fehlen. Man möchte von staatlicher Seite dazu beitragen, der Schweizer Bevölkerung einen regulierten und transparenten Markt zu bieten. Die landbasierten Standorte haben ausserdem die Aufgabe, verschiedene Kantone zu touristisch interessanten Zielen zu machen. Die Zusatzeinnahmen in Gastronomie und Hotellerie kommen der Schweizer Wirtschaft zugute.