Die Resonanz auf Geschäftsmodell und der Geschäftsgang der unabhängigen Service- plattform für Endkunden und Versicherungsvermittler überzeugen die Investoren: Der deutsch-schweizerische InsurTech sichert sich weitere 28 Mio. US-Dollar am Kapital- markt. Das Investment fliesst in die Internationalisierung, das Produkt und das Marketing.
Das InsurTech-Unternehmen FinanceFox macht es anders als andere digitale Versicherungs- vermittler: Es integriert den klassischen Broker in sein Geschäftsmodell und kann so den End- kunden eine fundierte, aber auch neutrale Beratung anbieten.
Dieses Geschäftsmodell über- zeugt Kunden, Broker, Versicherungsgesellschaften – und Investoren: FinanceFox erhält er- neut Geld vom Kapitalmarkt, konkret: 28 Mio. US-Dollar. Das Investment wird in die Marke- tingarbeit und in die Weiterentwicklung der Produkte sowie den Vertrieb fliessen. Neue Lead- Investoren sind die internationalen Venture Capital-Firmen Horizons Ventures mit Hauptsitz in Hong Kong und Target Global mit Sitz in San Francisco, Berlin und Moskau.
Yaron Valler, General Partner von Target Global: «FinanceFox hat das Potential zu einem der grössten Anbieter von Versicherungsleistungen Europas zu werden. Es bringt die verschiede- nen Marktteilnehmer digital zusammen, was den Markt total umgestalten wird. Wir sind stolz nun Partner dieses einzigartigen Kollaborationsmodells zu sein.»
Die bisherigen Investoren Salesforce, IDInvest, Speedinvest, Seedcamp, AngelList und Victory Park Capital sind mit ih- ren Engagements sehr zufrieden und weiterhin an Bord. FinanceFox agiert in einem boomen- den Markt: Die globale Versicherungsindustrie verzeichnet jährlich Prämieneinnahmen von 5 Billionen US-Dollar und ein Vermögen von 15 Billionen US-Dollar. Alleine letztes Jahr wurden 2.6 Milliarden US-Dollar in InsurTechs investiert. Das entspricht einem Zuwachs von 225% im Vergleich zu 2014.
«Unser Jahresziel an Neukunden hatten wir schon im Frühjahr erreicht»
Die Ziele von FinanceFox sind ambitioniert. «Wir wollen FinanceFox als Premium-Anbieter im Segment der InsurTechs etablieren», sagt CEO und Gründer der FinanceFox Holding Julian Teicke. Das Selbstbewusstsein kommt nicht von ungefähr. Schon im Frühling hatte Finance- Fox Schweiz sein Jahresziel an Neukunden, Versicherungsnehmern und Brokerpartnern, er- reicht.
Der Versicherungsmarkt, wie man ihn seit Jahrzehnten kenne, ändere sich gerade fun- damental, erklärt Teicke. Versicherungskunden fühlten sich oft verloren und seien unzufrieden mit unübersichtlichen Versicherungsbedingungen, grossen Preisunterschieden für vergleich- bare Leistungen sowie komplizierten Schadensmeldungen.
Hier will FinanceFox ansetzen: «Bei uns hat jeder Kunde seinen ganz persönlichen Berater, und zwar für alle seine Versiche- rungen und für alle Kernprozesse der Versicherungswirtschaft. Das schafft Vertrauen – und Übersicht. Bei Endkunden und bei Brokern.» Dabei kann der Kunde all seine Versicherungs- policen in einer App oder Web-Lösung verwalten und auch einfach und schnell Änderungen vornehmen. Und die Broker?
«Die können dank neuster Technologie effizienter und kunden- fokussierter arbeiten: Sie erhalten mit FinanceFox einen Service, der sich stetig weiterentwi- ckelt und an ihre Bedürfnisse anpasst – wir arbeiten an der perfekten digitalen Lösung für alle Stakeholder», sagt Teicke.
«Innovation durch Kooperation»
«Wir können und wollen nicht auf die etablierten Player am Markt verzichten. Unser Geschäfts- modell baut darauf auf, Disruption als Evolution zu verstehen», sagt Teicke. Auch das Meta- Thema in der Versicherungsbranche, der Verbraucherschutz, wird adressiert, über Foren, In- formationsabende bis hin zu Aufklärungsveranstaltungen möchte FinanceFox Anlaufstelle für Versicherungsnehmer, Broker und Versicherungsgesellschaften werden.
«Wir sind mit unserem Produkt gerade erst am Anfang – das langfristige Ziel ist es, gemein- same neue Wege und Lösungsansätze für alle Involvierten zu identifizieren und zu implemen- tieren.» Die Strategie von FinanceFox sei es, «Innovation durch Kooperation» zu erreichen.