Das Banking Startup Neon im Interview mit Startupszene.ch.
Was ist die Geschäftsidee?
Wir mischen das alltägliche Banking in der Schweiz auf. Mit konsequenter Ausrichtung auf das Smartphone und Nutzerfreundlichkeit ist neon eine Alternative für diejenigen, die sich über veraltete Banking-Apps, umständliche Abläufe und unverständlich hohe Gebühren ärgern. Unser Angebot ist einfach, bietet aber alles, was für den Alltag notwendig ist: ein Konto, eine Karte und eine App, mit der Zahlungen gemacht und die eigenen Finanzen ausgewertet werden können. Ohne jegliche Grundgebühren.
Wie ist die Geschäftsidee entstanden?
In unseren Nachbarländern ist günstiges und 100% mobiles Banking bereits seit Langem Normalität. In der Schweiz hingegen hat sich vor neon kaum etwas bewegt und das ärgerte uns – wir sind schliesslich auch selber Bankkunden. Wir sagten uns: wenn sich die Banken aus dem In- oder Ausland nicht bewegen, dann machen wir es eben selber. Das Geschäftsmodell hatten wir bereits im Kopf; wegweisend war, dass wir rasch starke Partner und motivierte Investoren finden konnten.
Woher stammt das Startkapital des Startups?
Von verschiedenen Schweizer Angel-Investoren sowie aus dem Family & Friends-Umfeld. Dazu gehören unter anderem erfahrene Geldgeber und Unternehmer wie Adrian Bührer, Dominik Grolimund, Luzius Meisser oder die Innovationsstiftung der Schwyzer Kantonalbank.
Womit verdient das Startup Geld?
Ähnlich wie andere Kontoanbieter – mit Transaktionsgebühren sowie Gebühren für Value-Add-Dienstleistungen. Wir haben aber viel geringere Kosten als traditionelle Anbieter, weswegen wir unseren Kunden ein speziell attraktives Preismodell bieten können.
Wo liegt der USP (Alleinstellungsmerkmal) des Startups?
Das günstigste Konto- und Kartenangebot der Schweiz für Durchschnittsnutzer. Der schnellste Weg, deine täglichen Finanzen zu erledigen – dank einfachstem Design und tollen Features.
Was war die bisher grösste Herausforderung?
Möglichst rasch ein tolles Angebot zu bauen, das auch bei den ersten Beta-Nutzern Begeisterung und Engagement weckt, dem sie aber auch vertrauen. Das ist uns deutlich besser gelungen, als wir es erhofft hatten – wir haben viel und auch differenziertes Feedback bekommen.
Was war der bisher grösste Erfolg?
Trotz vieler Hürden und komplexen Partnerschaftsmodellen den Marktangang so schnell zu schaffen und mehrere hundert Beta-Nutzer zu motivieren, neon auszuprobieren.
Was sind die nächsten Schritte?
Wir möchten unsere Nutzerbasis vervielfachen und deswegen kontinuierlich das Produkt ausbauen – dank unserer Beta-Nutzer wissen wir auch, in welche Richtung das gehen soll. Speziell wichtig ist uns die Mastercard; auch Daueraufträge und E-Rechnungen kommen bald. Zudem wollen wir ein paar neuartige Features einbauen, wie z.B. eine Geld-Anfragen-Funktion oder einen IBAN-Scanner – IBANs abzutippen ist ja eher mühsam.
Die Schweiz ist ein guter Standort für Startups, weil
viel Fachwissen und gut ausgebildete Menschen vorhanden sind. Für gute Ideen findet sich hier typischerweise auch das notwendige Seed- und Venture-Kapital. Speziell freut uns, dass immer mehr junge Menschen motiviert sind, sich bei Startups einzubringen und die Erfahrung gegenüber Lohn und Stabilität zu priorisieren. Ohne die Einsatzbereitschaft unseres Teams wären wir nicht so schnell live gegangen und hätten keine so hohe Kundenzufriedenheit.
Was kann die Schweiz für Startups besser machen?
Es gibt Raum für regulatorische bzw. gesetzliche Erleichterungen. Die Einführung der FinTech-Lizenz hilft, eine PSD2-ähnliche Regelung würde weitere Innovation fördern. Auch beim Dienstleistungsaustausch mit dem Ausland könnten Hürden abgebaut werden – oft ist das nationale Angebot aufgrund des kleinen Binnenmarktes eingeschränkt und nicht state-of-the-art.
Über neon
neon bringt Leben in den Finanzalltag. Gemeinsam mit Bankpartner Hypothekarbank Lenzburg AG stellt neon ein einlagengesichertes Bankkonto, eine Maestro-Karte und eine App für den digitalen Alltag bereit – ohne Grundgebühren. Auf Schnelligkeit, Smartphones und Nutzerfreundlichkeit ausgerichtet, bietet neon eine Alternative für diejenigen, die sich über veraltete Banking-Apps, umständliche Prozesse und unverständlich hohe Gebühren ärgern.
Gegründet am: August 2017
Firmensitz: Zürich
Branche: Finanzdienstleistungen, Fintech
Die Gründer: Jörg Sandrock (45), Banking, Simon Youssef (39), UX/IT, Julius Kirscheneder (40), Marketing / Partner, Michael Noorlander (33), Customer Experience
Anzahl Mitarbeiter: 8
Website: www.neon-free.ch
Dieses Interview stammt von unserem Partner-Blog startupszene.ch