Als Deutschlands Fintech-Standort spielt Berlin weiterhin in einer eigenen Liga: Jedes dritte Fintech in Deutschland ist in der Hauptstadt beheimatet. Fast jeder zweite Euro, den Investoren 2016 und 2017 in deutsche Fintechs gesteckt haben, floss an die Spree. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle comdirect Fintech-Studie.
Frankfurt: viele Fintechs, aber wenig Kapital
„Berlin bleibt die unangefochtene Nummer 1 der deutschen Fintech-Standorte. Dahinter herrscht jedoch viel Bewegung. Vor allem Frankfurt kann Boden gut machen“
sagt Arno Walter, Vorstandsvorsitzender von comdirect. Mit 84 Fintechs liegt die Stadt am Main bei der Anzahl der Finanz-Startups mittlerweile gleichauf mit München auf Platz 2.
Bei der Vergabe von Wagniskapital hingegen fällt Frankfurt deutlich zurück: In zwölf Finanzierungsrunden konnten die dortigen Fintechs gerade einmal 25 Millionen Euro einsammeln. Damit liegt die Finanzmetropole beim Investitionsvolumen hinter Düsseldorf auf Platz 5.
Hamburg liegt bei der Anzahl der Fintechs zwar nur auf Platz 4. Dafür erhalten die 67 Fintechs in der Hansestadt mit 213 Millionen Euro mehr Wagniskapital als die Fintechs in München, Düsseldorf und Frankfurt zusammen.
„Dass die Hamburger Fintechs so viel Geld für ihre Ideen erhalten, verwundert nicht. Schließlich sitzen einige der größten Fintechs in der Hansestadt“
sagt Walter.
Köln vor rheinischem Nachbarn Düsseldorf
Die übrigen Städte spielen als Fintech-Standort eine eher untergeordnete Rolle. Köln beheimatet immerhin 26 Finanz-Startups, beim rheinischen Nachbarn Düsseldorf sind es mit 17 etwas weniger. Dafür konnten die Fintechs in der Landeshauptstadt mit 27 Millionen Euro mehr Wagniskapital einsammeln als in der Domstadt (17 Mio.). Beim Vergleich der ostdeutschen Standorte liegt Leipzig knapp vor Dresden, sowohl was die Anzahl der Fintechs als auch das Investitionsvolumen angeht.