Siemens gibt Startschuss für P2P-Service mit Pega-Plattform

Siemens gibt Startschuss für P2P-Service mit Pega-Plattform

by September 1, 2020

Siemens, KPMG und Pegasystems haben in enger Zusammenarbeit einen neuen Purchase-to-Pay (P2P)-Service konzipiert. Er basiert auf der Pega-Plattform von Pegasystems und ging am 24. August live. Siemens wird den P2P-Service konzernweit einführen und künftig auch gemeinsam mit KMPG und Pegasystems vermarkten.

Wie bei vielen Unternehmen weist der Purchase-to-Pay-Prozess auch bei Siemens eine hohe Heterogenität und Komplexität auf. In die gesamte Prozesskette von der Bestellung über die Rechnungsprüfung bis zur Bezahlung sind konzernweit eine Vielzahl unterschiedlicher Systeme und Applikationen eingebunden. So sind etwa rund 80 Enterprise-Resource-Planning (ERP)- und 40 Sub-Systeme zu berücksichtigen.

Siemens startete 2019 ein umfassendes Projekt mit dem Ziel, den P2P-Prozess durch die Einführung einer zentralen Plattform zu harmonisieren und zu automatisieren. Nach einer detaillierten Marktanalyse und intensiven Evaluierung verschiedener Lösungen gemeinsam mit KPMG hat Siemens die Einführung der Pega-Plattform beschlossen. Ausschlaggebende Gründe waren die Flexibilität der Lösung sowie die Möglichkeit, komplexe Prozesse End-to-End abzubilden – eine Möglichkeit, die andere Lösungen nicht boten.

Ein wesentliches Element des neuen P2P-Prozesses ist die Pega-Plattform, eine vollständig integrierte Lösung, die unter anderem Business Process Management (BPM), Robotic Process Automation (RPA) und Low-Code-Entwicklung bietet. Die Plattform optimiert und automatisiert betriebliche Abläufe, senkt die Kosten und erhöht die Agilität eines Unternehmens.

Bei Siemens wird die Pega-Plattform als zentrale Integrations- und Orchestrierungsbasis für die Abbildung und Steuerung des P2P-Prozesses genutzt. So sind alle für den Prozess erforderlichen Systeme angebunden und Anforderungen abgedeckt: von der Berücksichtigung verschiedener Buchungslogiken bis hin zu unterschiedlichen Steuergesetzen. Die neue Lösung bildet alle P2P-Geschäftsprozesse, das heisst intelligenten Prozessketten ab. Auch nahezu alle notwendigen Business-Rules und Legal-Checks sind hinterlegt. Zudem besteht auch die Möglichkeit, Sonderfälle flexibel abzudecken – etwa eine Urgent-Payment-Anforderung, die bisher einen manuellen Prozess erforderte. Solche Anwendungsfälle können über ein Web-Interface und Templates einfach und schnell bearbeitet werden.

Die Vorteile der neuen Lösungsumgebung zeigen sich auf verschiedenen Ebenen. Zum einen führt die Nutzung einer einheitlichen Plattform mit hoher Flexibilität und Skalierbarkeit zu einer Kostenminimierung. Zum anderen beseitigt der hohe Automatisierungsgrad Prozessineffizienzen und reduziert manuelle Tätigkeiten – verbunden mit einer höheren Qualität und niedrigeren Fehlerrate. Durch die Zentralisierung des P2P-Prozesses können zudem erforderliche Änderungen schneller durchgeführt werden, etwa die Anpassung von Steuergesetzen oder Geschäftsregeln. Die Pega-Plattform bietet dabei auch die Möglichkeit, alle Änderungen auf Knopfdruck in unterschiedlichen Sprachen zur Verfügung zu stellen.

Generell unterstützt die neue Lösung für Siemens eine beschleunigte Umsetzung geänderter Anforderungen. Basis hierfür ist der Low-Code-Ansatz. Dadurch können etwa auch Experten aus den Fachabteilungen an der Softwareentwicklung mitarbeiten, selbst wenn sie über kein spezifisches Programmier-Know-how verfügen. Von Nutzen ist eine zentrale Lösungsumgebung für alle P2P-Prozesse und Funktionen überdies auch unter Compliance- und Audit-Gesichtspunkten.

Nicht zuletzt korrespondiert der neue P2P-Service auch perfekt mit der Shared-Service-Strategie von Siemens, das heisst der Bereitstellung einheitlicher Benutzeroberflächen und Tools für alle Mitarbeiter als Basis des modernen Arbeitsplatzes und einer „Flexible Workforce“.

Kai-Eberhard Lueg

Kai-Eberhard Lueg

„Siemens setzt bereits seit mehreren Jahren Tools von Pega erfolgreich ein. Und auch bei diesem Projekt hat uns die Pega-Lösung technologisch voll überzeugt. Trotz der hohen Komplexität liegt das Projekt in time und in budget“,

betont Kai-Eberhard Lueg, COO Siemens Global Business Services und Head of GBS P2P.

„Für uns ist die Etablierung dieses neuen P2P-Prozesses ein weiterer wichtiger Schritt im Hinblick auf die globale Umsetzung unserer Shared-Service-Strategie. Und der neue Service korrespondiert auch mit den zentralen Zielen von Siemens Global Business Services. Wir wollen Kunden die Möglichkeit geben, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren, flexibel und reaktionsschnell zu sein, Chancen schnell zu nutzen – und so ihre Ziele zu erreichen. Damit sind wir der Partner der Wahl, um Unternehmen weiterhin erfolgreich zu machen.“

Harald Esch

Harald Esch

„Wir freuen uns, dass sich Siemens auch bei diesem innovativen Projekt wieder für eine Lösung von Pega entschieden hat. Es zeigt, dass wir mit unserer integrierten Plattform hervorragend positioniert sind, um unterschiedlichste Unternehmensanforderungen hinsichtlich Prozessmanagement und -automatisierung zu erfüllen, und zwar nahtlos und kanalübergreifend End-to-End“,

sagt Harald Esch, Vice President und Managing Director DACH bei Pegasystems in München.