Fintechnews.ch interviewt in einer Serie von Kurz-Interviews bekannte Schweizer Fintech Influenzer. Heute sprechen wir mit Miki Vayloyan.*
Miki ist CEO vom Zuger Regtech Startup KYC Spider und eine der Top Fintech CEOs der Schweiz .
Sie wurde von Oscar Neira nominiert.
Hallo Miki, was hat sich in der Corona Zeit für Dich persönlich verändert?
Die Home-Office Zeit hat mir mehr Raum für Kreativität und Projektideen geschaffen. Für mich war es auch eine Gelegenheit, sehr konzentriert und über längere Zeit an Projekten innerhalb von KYC zu arbeiten. Die Kombination aus Home Office und Büro ist für mich nichts Neues. Ich arbeitete bereits seit fast 10 Jahren in diesem Model und bin aber glücklich, dass wir nun auch wieder im Büro den persönlichen Austausch schätzen dürfen. Was mir gut gefällt, ist das nun auch Unternehmen und Branchen einen Vorteil für sich entdeckt haben, für welche ein solches Modell vorher undenkbar gewesen wäre. Und ich finde es gut, dass die Frage erneut aufkommt, ob es wirklich sinnstiftend ist, alle Mitarbeiter jederzeit und zur gleichen Zeit im Büro haben zu müssen.
Denkst Du Corona ist der Digital Beschleuniger welcher der Branche bisher fehlte?
Für unseren Tätigkeitsbereit war es ein Vorteil. Wenn wir lediglich über Fintechs sprechen würden, dann wäre das nicht ganz korrekt. Wir sind ein Anbieter für Finanzintermediäre aller Art, und hier haben sich durch die ungewohnte Situation neue Möglichkeiten ergeben. Die Zürich Versicherungen ist nur eines der Beispiele, welches wir kürzlich öffentlich kommunizieren durften, neben spannenden Use Cases von Kunden wie Yapeal, Neocredit oder Lykke
Mit was beschäftigst Du Dich derzeit?
Am liebsten mit dem Themen, die wir auch bei KYC bearbeiten; Daten, Auswertungen, Digitalisierung, Prozess-Automatisierung. Mit der Roadmap von KYC Spider und im Moment auch sehr intensiv mit der Suche nach einem geeigneten neuen Mitglied für unser KYC Team. Wir suchen nach einer mehrsprachigen Persönlichkeit mit einem grossen Flair für Kunden- und Produkt Management und freuen uns über Bewerbungen von RegTech Enthusiasten.
Du hast ja auch viele internationale Kunden und kennst die globalen Fintech Trends sehr gut, was verpassen wir in der Schweiz?
Den Mut, die Dinge anders zu tun. Und die Erwartungshaltung den Realitäten anzupassen, wenn wir von Startups sprechen. FinTech Startups brauchen einen flexibleren Setup und Vertrauen. Ich habe letztens einen Beitrag gelesen zur Payment App einer klassischen Bank die innerhalb ihrer bestehenden Infrastrukturen, ein Startup gebildet hat. Und dies genau in der Zeit, in welcher andere Betriebe ihre Innovationsprojekte komplett eingestellt haben. Hier wurde genau diese Problematik offen angesprochen, die Herausforderung das Management mit einem anderen Ansatz vertraut zu machen. Davon brauchen wir mehr.
Bitte nenne uns ein FinTech im Ausland was wir unbedingt verfolgen sollen und sag uns warum?
Ich nenne euch gerne ein RegTech. «Kompany», ein RegTech aus Österreich über welches ich kürzlich gestolpert bin. Mit dem Zugriff auf, nach eigenen Angaben, auf mehr als 110 Millionen Unternehmensdaten, könnte das Unternehmen eine interessante Bereicherung für KYC mit seinem «in Echtzeit digitalen Zugang zu Handelsregistern weltweit» bieten. Die machen noch vieles mehr, was für den Bereich KYB interessant ist.
Was kann die Schweiz von Fintech im Ausland lernen oder ist es umgekehrt?
Was FinTechs im Ausland von Schweizer FinTechs mitnehmen dürfen, aus meiner ganz persönlichen Sicht, ist die effiziente und sinnvolle Umsetzung von Anforderungen im Bereich der Regulierungen. Hier sehe ich Aufholbedarf für FinTech’s aus dem Ausland und dabei einige Schweizer Startups als Leitbilder.
Welches Schweizer Fintech Startup sollten wir neben KYC unbedingt auf dem Radar haben?
Da gibt es so viele spannende Projekte und Jungunternehmen. Für mich bildet Futurae einen spannenden Case. Ein Baustein, den wir unseren Kunden immer wieder gerne ans Herz legen im Zuge unserer Gespräche rund um Datenschutz und Datensicherheit.
Bitte nominiere einen anderen Schweizer Fintech Influencer mit internationalem Fokus für das Interview
Dann gerne Sandra Tobler, Co-Founder und CEO von Futurae.
Swiss Fintech Influencer Miki Vayloyan*
Miki Vayloyan ist CEO von KYC Spider. Die erfolgreiche Strategin ist ein fester Begriff in der Welt der regulierten Umfelder. Sie bringt neben ihrem internationalen Erfahrungsschatz mit Fokus auf digitale Innovations-Projekte, unter anderem im Bereich Compliance, zusätzlichen Schwung und Weitsicht in das Zuger RegTech. Mit ihrer langjährigen Erfahrung in der Unternehmensentwicklung und ihrem breiten Netzwerk treibt sie die strategischen Ziele des Unternehmens voran.